"Die Rebellen in Syrien sollen in den
vergangenen Tagen erneut Giftgas eingesetzt haben. Dies erklärte
zumindest die Damaszener Regierung. "Ich habe gebeten, den
UN-Inspektoren aufzutragen, die drei grausamen Vorfälle vom 22. 24. und
25. August, bei denen Soldaten der syrischen Armee tödliches Gas
einatmeten, zu untersuchen", sagte UN-Botschafter Bashar al-Jaafari
gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Zugleich sprach er von
mindestens drei Attacken mit Massenvernichtungswaffen.
Zudem
beschuldigte der stellvertretene Außenminister Faysal Mikdad die
Westmächte, der sogenannten Opposition beim Einsatz von
Massenvernichtungswaffen zu unterstützen. "Die chemischen Waffen wurde
von Terroristen mit Hilfe der USA, Großbritanniens und Frankreichs
eingesetzt. Das bedeutet, daß die selben (Terror-) Gruppen die
chemischen Waffen bald gegen Menschen in Europa einsetzen werden", gab
ihn die Agentur wieder.
Bereits zuvor hatten die Damaszener
Behörden die Rebellen für den Giftgaseinsatz verantwortlich gemacht.
Bereits im Frühjahr hatten sie die islamistische Al-Nusra-Front
beschuldigt, Saringas in der Nähe von Aleppo eingesetzt und dafür eine
Waffenfirma mit türkischem Know How verwendet zu haben.
Mikdad
will den UN-Inspektoren zudem "Sachbeweise" dafür vorgelegt haben, daß
die Armee keine Schuld am massiven Giftgaseinsatz vom 21. August trägt.
Wie genau diese Beweise aussehen, blieb bislang unklar.
US-Präsident
Barack Obama machte am Mittwoch (Ortszeit) im US-Fernsehsender PBS
dagegen erneut die Regierungstruppen für den Angriff mit mehreren
Hundert Toten verantwortlich. Die Rebellen würden nicht über die
entsprechenden Waffen verfügen. Auch der Nato-Rat hält weiterhin an der
These fest, die syrischen Behörden seien für die Attacke verantwortlich.
"Die aus einem breiten Quellenspektrum stammenden zugänglichen
Informationen sprechen dafür, dass die Verantwortung für den Einsatz
chemischer Waffen auf dem syrischen Regime lastet", so das Gremium am
Mittwoch in einer Presseerklärung.
Dennoch scheinen Washington und
London ihre Kriegsrethorik etwas zu mäßigen. So erklärte Obama, er habe
noch keine Entscheidung für einen Militärschlag getroffen. Auch
Großbritannien verschob die im Grunde bereits angekündigten Luftschläge
auf die Zeit, nach Fertigstellung des UN-Inspektionsberichts.
Eine
Entwicklung, die offensichtlich nicht nach dem Geschmack der
sogenannten Opposition ist, wie der Chef des Rebellenbündnisses
Nationale Koalition, Ahmad Jarba, gegenüber der französischen Zeitung
"Le Parisien" deutlich machte. Er hoffe auf Militärschläge zur
Unterstützung der Freien Syrischen Armee, sagte er in dem am Donnerstag
veröffentlichten Gespräch. "Assads Regime hat die volle Unterstützung
von Rußland, der Hisbollah und dem Iran. Wir haben nichts. Unsere
Alliierte gaben uns nichts von dem, worum wir gebeten haben", behauptet
Jarba darin.
Deutliche Kritik an einem Militärschlag übte
unterdessen die libanesische Regierung. Außenamtschef Adnan Mansour
kündigte an, sein Land werde für diesen Fall die Überflugrechte
verweigern."
Quelle: http://www.berliner-umschau.de/news.php?id=17346&title=Syrische+Regierung%3A+Rebellen+setzten+erneut+chemische+Waffen+ein&storyid=1001377768341
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