Freitag, 30. August 2013

"Rebellen setzten erneut chemische Waffen ein"

"Die Rebellen in Syrien sollen in den vergangenen Tagen erneut Giftgas eingesetzt haben. Dies erklärte zumindest die Damaszener Regierung. "Ich habe gebeten, den UN-Inspektoren aufzutragen, die drei grausamen Vorfälle vom 22. 24. und 25. August, bei denen Soldaten der syrischen Armee tödliches Gas einatmeten, zu untersuchen", sagte UN-Botschafter Bashar al-Jaafari gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Zugleich sprach er von mindestens drei Attacken mit Massenvernichtungswaffen.
Zudem beschuldigte der stellvertretene Außenminister Faysal Mikdad die Westmächte, der sogenannten Opposition beim Einsatz von Massenvernichtungswaffen zu unterstützen. "Die chemischen Waffen wurde von Terroristen mit Hilfe der USA, Großbritanniens und Frankreichs eingesetzt. Das bedeutet, daß die selben (Terror-) Gruppen die chemischen Waffen bald gegen Menschen in Europa einsetzen werden", gab ihn die Agentur wieder.
Bereits zuvor hatten die Damaszener Behörden die Rebellen für den Giftgaseinsatz verantwortlich gemacht. Bereits im Frühjahr hatten sie die islamistische Al-Nusra-Front beschuldigt, Saringas in der Nähe von Aleppo eingesetzt und dafür eine Waffenfirma mit türkischem Know How verwendet zu haben.
Mikdad will den UN-Inspektoren zudem "Sachbeweise" dafür vorgelegt haben, daß die Armee keine Schuld am massiven Giftgaseinsatz vom 21. August trägt. Wie genau diese Beweise aussehen, blieb bislang unklar.
US-Präsident Barack Obama machte am Mittwoch (Ortszeit) im US-Fernsehsender PBS dagegen erneut die Regierungstruppen für den Angriff mit mehreren Hundert Toten verantwortlich. Die Rebellen würden nicht über die entsprechenden Waffen verfügen. Auch der Nato-Rat hält weiterhin an der These fest, die syrischen Behörden seien für die Attacke verantwortlich. "Die aus einem breiten Quellenspektrum stammenden zugänglichen Informationen sprechen dafür, dass die Verantwortung für den Einsatz chemischer Waffen auf dem syrischen Regime lastet", so das Gremium am Mittwoch in einer Presseerklärung.
Dennoch scheinen Washington und London ihre Kriegsrethorik etwas zu mäßigen. So erklärte Obama, er habe noch keine Entscheidung für einen Militärschlag getroffen. Auch Großbritannien verschob die im Grunde bereits angekündigten Luftschläge auf die Zeit, nach Fertigstellung des UN-Inspektionsberichts.
Eine Entwicklung, die offensichtlich nicht nach dem Geschmack der sogenannten Opposition ist, wie der Chef des Rebellenbündnisses Nationale Koalition, Ahmad Jarba, gegenüber der französischen Zeitung "Le Parisien" deutlich machte. Er hoffe auf Militärschläge zur Unterstützung der Freien Syrischen Armee, sagte er in dem am Donnerstag veröffentlichten Gespräch. "Assads Regime hat die volle Unterstützung von Rußland, der Hisbollah und dem Iran. Wir haben nichts. Unsere Alliierte gaben uns nichts von dem, worum wir gebeten haben", behauptet Jarba darin.
Deutliche Kritik an einem Militärschlag übte unterdessen die libanesische Regierung. Außenamtschef Adnan Mansour kündigte an, sein Land werde für diesen Fall die Überflugrechte verweigern."

Quelle: http://www.berliner-umschau.de/news.php?id=17346&title=Syrische+Regierung%3A+Rebellen+setzten+erneut+chemische+Waffen+ein&storyid=1001377768341

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