Samstag, 31. August 2013

Syrer in der Ghuta: saudisch unterstützte Rebellen für Chemie-Angriff verantwortlich



Rebellen und Einwohner der Ghuta beschuldigen den saudischen Prinzen Bandar bin Sultan der Lieferung chemischer Waffen an eine zur al-Qaida gehörende Rebellengruppe


Der Artikel ist eine Zusammenarbeit zwischen Dale Gavlak, der für Mint Press News schreibt, und Yahya Ababneh. Als die Maschinerie der US-geführten Militärintervention in Syrien nach dem in der vergangenen Woche erfolgten Chemiewaffen-Angriff Fahrt aufnimmt, könnten die USA und ihre Verbündeten die falschen Täter treffen. Interviews mit Menschen in Damaskus und der Ghuta, einem Vorort der syrischen Hauptstadt, wo die humanitäre Organisation Ärzte ohne Grenzen sagte, dass vergangene Woche mindestens 355 Personen durch etwas starben, von dem sie glauben, dass es ein neurotoxisches Mittel gewesen sein könnte, deuten eine Menge an. Die USA, Großbritannien und Frankreich sowie die Arabische Liga haben der Regierung von Syriens Präsident Assad vorgeworfen, den Chemiewaffenangriff durchgeführt zu haben, der v.a. Zivilisten traf. US-Kriegsschiffe wurden im Mittelmeer stationiert, um Militärschläge gegen Syrien durchzuführen als Strafe für die Durchführung eines massiven Chemiewaffen-Anschlags. Die USA und andere sind nicht an der Untersuchung eines gegenteiligen Beweises interessiert und US-Außenminister John Kerry sagte am Montag, Assads Schuld sei „erwiesen und der Welt bereits klar“. Doch aus zahllosen Interviews mit Ärzten, Bewohnern der Ghuta, Rebellen und ihren Familien ergibt sich ein anderes Bild. Viele glauben, dass bestimmte Rebellen chemische Waffen durch den saudischen Geheimdienstchef Bandar Bin Sultan erhalten haben und für die Durchführung der Giftgasattacke verantwortlich sind. „Mein Sohn kam vor zwei Wochen zu mir und fragte, was ich dachte, was das für Waffen wären, die er tragen sollte“, sagte Abu Abdel-Moneim, der Vater eines Rebellenkämpfers, der in der Ghuta lebt. Abdel-Moneim sagte, sein Sohn und 12 weitere Rebellen seien in einem Tunnel gestorben, der zur Lagerung von Waffen genutzt wurde, die von  einen Saudi mit Namen Abu Ayesha zur Verfügung gestellt wurden, der ein Kampfbataillon anführte. Der Vater beschrieb die Waffen als eine „röhrenförmige Struktur“, während andere eher wie „große Gasflaschen“ waren. Die in der Ghuta ansässigen Menschen erzählten, die Rebellen nutzten Moscheen und Privathäuser zum Schlafen, während sie ihre Waffen in Tunneln lagern. Abdel-Moneim erzählte, sein Sohn und die anderen seien während des Chemiewaffen-Angriffs gestorben. Am gleichen Tag gab die militante Gruppe Jabhat al-Nusra, die zur al-Qaida gehört, bekannt, dass sie in Assads Kernland um Lattakia an der syrischen Westküste als angebliche Vergeltung ähnliche Angriffe auf Zivilisten durchführen werde. „Sie haben uns nicht gesagt, was das für Waffen sind oder wie sie benutzt werden müssen“, klagte ein weiblicher Kämpfer namens „K“. „Wir wussten nicht, dass es sich um chemische Waffen handelt. Wir hätten niemals gedacht, dass es chemische Waffen sind.“ „Wenn der saudische Prinz Bandar solche Waffen an Menschen weitergibt, muss er sie denjenigen geben, die wissen, wie sie zu handhaben und zu verwenden sind“, warnte sie. Sie möchte, wie andere Syrer, aus Angst vor Vergeltung nicht ihren vollen Namen nutzen. Ein gut bekannter Rebellenführer in der Ghuta mit Namen „J“ stimmte zu. „Kämpfer der Jabhat al-Nusra arbeiten nicht mit anderen Rebellen zusammen, außer beim Kampf am Boden. Sie teilen keine geheimen Informationen. Sie haben lediglich ein paar  gewöhnliche Rebellen eingesetzt, um dieses Material zu tragen und zu bedienen“, sagte er. „Wir waren sehr neugierig auf diese Waffen. Und leider haben einige der Kämpfer die Waffen unsachgemäß behandelt und sie zur Explosion gebracht“, sagte „J“. Ärzte, die die Opfer des Chemiewaffen-Angriffs behandelten, baten Interviewer, vorsichtig mit Fragen zu sein, wer genau für den tödlichen Angriff verantwortlich war. Die humanitäre Gruppe Ärzte ohne Grenzen erklärte, das Gesundheitspersonal behandele 3600 Patienten mit ähnlichen Symptomen einschließlich Schaum vor dem Mund, Atemnot, Krämpfen und Sehstörungen. Die Gruppe war nicht in der Lage, unabhängige Überprüfungen der Angaben vorzunehmen. Mehr als ein Duzend befragter Rebellen berichteten, dass sie von der saudischen Regierung bezahlt werden.  
 



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