Donnerstag, 23. Mai 2013

"Ankara läßt Terror zu" - Anschlag in Reyhanli von Al-Nusra-Front begangen

"Hackergruppe weist nach: Gruppe syrischer Aufständischer legte Bombe in Reyhanli. Türkischer Geheimdienst war über Anschlagsplanungen informiert

Die verheerenden Autobombenanschläge vom 11. Mai in der türkischen Provinz Hatay wurden von der Al-Nusra-Front begangen. Diese zum Al-Qaida-Netzwerk gehörende Gruppe internationaler Dschihadisten kämpft auf seiten der syrischen Opposition gegen die Regierung von Präsident Baschar Al-Assad. Türkische Behörden wußten im Vorfeld von der Attentatsplanung, ohne entsprechende Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen. Das beweisen Dokumente des Geheimdienstes der türkischen Militärpolizei (Jandarma), die von der linksradikalen Hackergruppe Red Hack auf ihrer Website veröffentlicht wurden.

Bei zwei Autobombenanschlägen im Zentrum der Stadt Reyhanli nahe der syrischen Grenze waren nach Regierungsangaben 51 Menschen getötet und über 150 verletzt worden. Nach inoffiziellen Berichten soll die Zahl der Toten sogar über 100 betragen. Nachprüfen läßt sich dies nicht, da eine Mediensperre verhängt wurde. Die türkische Regierung beschuldigte rund ein Dutzend seit dem verhaftete angebliche Mitglieder linksradikaler Gruppen aus der Türkei, die mehrheitlich der alawitischen Minderheit angehören, die Anschläge im Auftrag des syrischen Geheimdienstes begangen zu haben.

Laut den von Red Hack jetzt veröffentlichten Dokumenten hatte der Jandarma-Geheimdienst bereits am 25. April die Information erhalten, daß Aktivisten der Al-Nusra-Front in der syrischen Stadt Rakka drei Fahrzeuge mit Bomben bestückt hatten. So fahndeten syrische Sicherheitskräfte nach diesen Autos, da sie ein Anschlagsziel in Syrien vermuteten. Die Dokumente enthalten detaillierte Angaben über die für die Anschläge in Reyhanli verwendeten Fahrzeuge, einschließlich Fahrzeugtyp, Farbe und Kennzeichen. »Obwohl die Behörden und das Militär Geheimdienstinformationen darüber hatten, daß eine Explosion in Reyhanli vorbereitet wurde, haben sie darin versagt, diesen Angriff zu verhindern«, heißt es in der Erklärung von Red Hack. Die Hacker vermuten dahinter die Absicht, die Türkei offen in den Krieg gegen Syrien zu ziehen. Auf ihrer Website veröffentlichte die Hackergruppe auch ein Bild, daß den Distriktgouverneur von Reyhanli, Yusuf Güler, in seinem Büro mit »libyschen Terroristen« zeigt, die auf einem weiteren Foto mit anderen dschihadistischen Kämpfern mit Sturmgewehren und Kampfanzügen posieren. »Dieses Bild zeigt deutlich, wer die Bombenleger ausstattet und unterstützt«, kommentiert Red Hack.

Die mit dem internationalen Cyberaktivistennetzwerk Anonymus verbundene kommunistische Hackergruppe Red Hack bezeichnet sich selbst als die »Stimme der Unterdrückten«. In den letzten Jahren hatte Red Hack Websites von Regierungsbehörden als Reaktion auf Verhaftungen von Oppositionellen lahmgelegt, die Namen von V-Leuten der Polizei veröffentlicht und Korruption an den Universitäten nachgewiesen. Zuletzt hackte die Gruppe nach Polizeiangriffen auf Gewerkschafter am 1. Mai die Website des Gouverneurs von Istanbul. Mutmaßliche Red-Hack-Mitglieder stehen zur Zeit in Ankara wegen Mitgliedschaft in einer »illegalen Organisation« vor Gericht."


Quelle: http://www.jungewelt.de/2013/05-24/058.php
http://redhack.tumblr.com/
 

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