Montag, 6. Mai 2013

"Medien: Israel setzte in Syrien Geschosse mit abgereichertem Uran ein / Angeblich israelische Piloten in Syrien in Gefangenschaft"

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Nach den israelischen Luftangriffen auf Ziele in Syrien hat Damaskus Israel indirekt vorgeworfen, bei dem Luftschlag Geschosse mit abgereichertem Uran verwendet zu haben. Das melden russische und israelische Medien. Zudem gibt es widersprüchliche Nachrichten über das Schicksal zweiter israelischer Piloten. Inoffiziellen Meldungen zu Folge sollen zwei Angehörige der Luftwaffe in Gefangenschaft geraten sein. Bislang haben jedoch weder Israel, noch die syrischen Behörden die Meldung in irgendeiner Weise kommentiert.
Eine namentlich nicht genannte Quelle innerhalb der syrischen Armee behauptet, Israel habe bei dem Luftschlag Geschosse mit abgereichertem Uran verwendet. Das meldet die "Jerusalem Post" unter Berufung auf das russische Fernsehen. "Als die Explosion erfolgte, fühlte es sich wie ein Erdbeben an und es erschien ein riesiger goldener Feuerpilz. Das zeigt uns, daß die Israelis abgereicherte Urangeschosse verwendeten", wird die Quelle zitiert. Dem Blatt zu Folge würde es sich dabei um ein toxisches, aber nicht radioaktives Nebenprodukt aus der Urananreicherung für Reaktoren handeln.
Abgereichertes Uran verfügt über eine besonders hohe Dichte und wird daher, sowie wegen seines geringen Preises als Abfallprodukt häufig für panzerbrechende Geschosse eingesetzt. In größerem Umfang wurde derartige Munition etwa beim Nato-Krieg gegen Jugoslawien und dem US-geführten Überfall auf den Irak verwendet.
Über die angebliche Gefangennahme berichtet der iranische Auslandsrundfunk. Dieser beruft sich wiederum auf die iranische Nachrichtenagentur Isna, die ihrerseits die syrische Internetseite dampress als Quelle angibt. Demnach sei es "der syrischen Armee gelungen, einen israelischen Kampfjet der am Sonntagmorgen das Gebiet Dschamraja in der Nähe von Damaskus angriff, abzuschießen und 2 Kampfpiloten auf syrischem Boden zu verhaften", so der Teheraner Rundfunk.
Die Meldung wird bislang weder von Israel, noch vom offiziellen Syrien in irgendeiner Form, aufgegriffen. Die staatliche syrische Nachrichtenagentur Sana meldet unter Berufung auf das Außenministerium lediglich, die Angriffe seien am Sonntag Morgen um 1:40 Uhr erfolgt. Die Flugzeuge hätten von den besetzten Palästinensergebieten und dem Libanon gefeuert.
Unbestritten ist bislang, daß die israelischen Streitkräfte Ende letzter Woche mindestens zwei Luftangriffe auf Ziele in Syrien durchführten. Bei einer ersten Attacke soll der Luftraum des arabischen Landes nicht verletzt worden sein. Für weitere Angriffe am Sonntag fehlen derartige Hinweise. Nach Angaben der syrischen Regierung wurden dabei Kasernen im Raum der Hauptstadt Damaskus mit Raketen beschossen. Es soll eine Vielzahl von Todesopfern geben. Auch eine Kaserne einer Elitetruppe soll beschossen worden sein. Die britische "Times" spricht von 100 getöteten Soldaten und gibt es Ort die Umgebung des Präsidentenpalastes in Damaskus an.
Aus inoffizieller israelischer Quelle wird dagegen behauptet, die Armee habe Waffenlieferungen an die Hisbollah unterbunden. Westliche Geheimdienstquellen sprechen von einem Lager von Fateh-110-Raketen, die für die Hamas bestimmt gewesen seien. Ein als "hochrangiger Offizieller" bezeichneter syrischer Behördenvertreter bezeichnete den militärischen Schaden als "unwesentlich", da die entsprechenden Einrichtungen zuvor geräumt worden seien. Ihm zu Folge bei der Bombardierung um eine Art Ultimatum ohne strategischen Sinn. Die Formulierung deutet darauf hin, daß tatsächlich ein Waffenlager Ziel der Attacke war.
Syriens Informationsminister Omran al-Zoubi sprach von einer "eklatanten Aggression gegen die Syrische Arabische Republik" und warf Israel Komplizenschaft mit Terroristen und der radikal-dschihadistischen Nusra-Front vor. Die syrische Opposition verurteilte in einer ersten Reaktion die Angriffe und "bedauert zutiefst die Stille und Ohnmacht der Internationalen Gemeinschaft angesichts solcher schwerer Verstöße gegen das internationale Recht".
Syriens Armee soll mittlerweile ihre Raketen auf Israel ausgerichtet haben. Über einen entsprechenden Befehl an die Streitkräfte berichtete am Sonntag der libanesische Fernsehsender Al Mayadeen TV. Zuvor hatte al-Zoubi erklärt, die Luftschläge hätten "das Fenster für alle Möglichkeiten geöffnet".
Der Iran stellte sich erwartungsgemäß hinter die Position Syriens. Ein Armeesprecher behauptete zudem, Jerusalem habe für seine Attacke "grünes Licht" aus Washington erhalten. Ein namentlich nicht genannten US-Geheimdienstvertreter bestritt unterdessen, daß Washington im Vorfeld von der Attacke informiert gewesen sei. Die US-Regierung selbst enthielt sich bislang jedweden Kommentars zu den Vorgängen. US-Präsident Barack Obama sprach Israel allerdings in einem Fernsehinterview das Recht zu, Waffenlieferungen an die Hisbolla zu unterbinden."

Quelle: http://www.berliner-umschau.de/news.php?id=8861&title=Medien%3A+Israel+setzte+in+Syrien+Geschosse+mit+abgereichertem+Uran+ein+%2F+Angeblich+israelische+Piloten+in+Syrien+in+Gefangenschaft&storyid=1001367834183  

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