Montag, 6. Mai 2013

"UN-Ermittlerin Carla del Ponte wirft Rebellen Angriffe mit Sarin vor"

"Unterstützung von unerwarteter Seite für die syrische Regierung: Carla del Ponte, die bis 2007 Chefanklägerin des Internationalen Strafgerichtshofes zu den Kriegsverbrechen im ehemaligen Jugoslawien war und nun der UN-Kommission zur Untersuchung von Kriegsverbrechen in Syrien angehört, bestätigt Angaben aus Damaskus zum Einsatz chemischer Waffen durch die Rebellen. »Wir haben Beweise dafür, daß es die Aufständischen und nicht loyal zum Regime von Baschar Al-Assad stehende Männer waren, die in Syrien chemische Waffen eingesetzt haben«, sagte sie am Montag dem Schweizer Rundfunk RSI. »Nach den Aussagen, die wir gesammelt haben, haben die Rebellen Chemiewaffen eingesetzt und auf das Gas Sarin zurückgegriffen«, erklärte del Ponte.

Ein Sprecher der »Freien Syrischen Armee« (FSA) wies die Vorwürfe zurück. Die FSA habe damit nichts zu tun, sagte Luai Al-Mekdad der Nachrichtenagentur dpa: »Wir besitzen kein Sarin-Gas, und wir streben auch nicht danach, es in unseren Besitz zu bringen.« Auch die UN-Kommission selbst relativierte die Aussagen del Pontes. Es gebe »keine beweiskräftigen Ermittlungsergebnisse für einen Chemiewaffeneinsatz in Syrien durch irgendeine der an dem Konflikt beteiligten Parteien«, erklärte ein Kommissionssprecher am Montag in Genf.

Unterdessen bereitet sich die Türkei auf eine Behandlung von Opfern atomarer, biologischer oder chemischer Kampfstoffe vor. Es gelte, auf alle möglichen Bedrohungen vorbereitet zu sein, sagte der zuständige türkische Regierungsbeamte Veysel Dalmaz der Zeitung Zaman. Demnach werden in Flüchtlingslagern der Grenzprovinzen Sanliurfa und Gaziantep spezielle Dekontaminierungszelte eingerichtet. Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan, dessen Regierung zu den aktivsten Unterstützern der Aufständischen in Syrien zählt, hatte in der vergangenen Woche der syrischen Regierung einen Einsatz von C-Waffen vorgeworfen."

Quelle: http://www.jungewelt.de/2013/05-07/053.php

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen